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Vom Pflegedokumentations- zum Pflegeinformationssystem

6. April 2023

Am 28. März 2023 lud die Keller Unternehmensberatung AG zum Seminar mit dem Titel «Vom Pflegedokumentations- zum Pflegeinformationssystem». Semina Grabus hat für Bitfee Healthcare teilgenommen und fasst nachfolgend die für uns wichtigsten Take-aways aus einem lehrreichen Tag zusammen:

Toolwahl – Der Weg zum Ziel ist entscheidend

Vier Anbieter von Pflegedokumentationstools präsentierten ihre Lösung. Die Funktionalität der Systeme ist vergleichbar. Trotzdem spielt es eine Rolle, welche Lösung eine Institution einsetzt. Denn der matchentscheidende Unterschied liegt beim «Weg zum Ziel» – während bei der einen Applikation bis zu zehn Mausklicks benötigt werden, erreicht man dasselbe Resultat in einer anderen Applikation mit drei Klicks.

Es lohnt sich für Institutionen, regelmässig alternative Systeme zu prüfen, um sicherzustellen, dass die «effizienteste Lösung» eingesetzt wird.

Dokumentieren – die Verantwortung liegt innerhalb der Institution

Das Dokumentieren ist eine gesetzlich geregelte Berufspflicht. Die Pflegedokumentation hat folgende Aspekte zu erfüllen: zeitnah, kontinuierlich, vollständig und richtig. Die Herausforderung dabei: die vier Grundsätze sind im Gesetz nicht klar definiert. Nehmen wir als Beispiel situative Reaktionen eines Bewohnenden. Werden diese nachvollziehbar dokumentiert, sodass die nachfolgende Schicht weiss, weshalb der Bewohnende traurig war? Die Verantwortung für regelmässige Schulungen, klare Verantwortlichkeiten und die verständliche Definition innerhalb der Institution liegt bei der Pflegeleitung. Das Wissen rund um Pflegedokumentations- und Informationssystem muss intern aufgebaut werden.

Welcher Ort eignet sich am besten?

Im Pflegealltag gibt es heute mehrere Möglichkeiten, wo die Dokumentation erfolgen kann. Beispielsweise im Stationszimmer am PC, mobil auf einem Smartphone, an einer mobilen Arbeitsstation usw. Während die einen lieber im Stationszimmer dokumentieren, bevorzugen andere eine ruhigere Umgebung. Es gilt herauszufinden, welcher Ort sich für die Dokumentation am besten eignet. Hierzu können Präferenzen bei den Pflegenden und auch bei den Bewohnenden erfragt werden. Das Erfassen im Zimmer der Bewohnenden mit einer mobilen Arbeitsstation kann von diesen als Mehrwert empfunden werden.

Concierge-Dienstleistungen im Pflegeheim

Das Seminar wurde mit einem spannenden Vortrag abgeschlossen, der uns weg von der Dokumentation und hin zum Bewohnenden-Wohl führte. Brigitte Husi-Bader der Stiftung Lindenhof präsentierte das von ihr mitentwickelte Angebot: der Concierge-Dienst. Dieser erbringt Leistungen, welche die Pflegenden im Alltag nicht übernehmen können. Dies sind beispielsweise Hilfe bei der Zimmereinrichtung und dem Einleben, dem Ausfüllen von Formularen und Rechtsfragen oder das Einkaufen von gewünschten Produkten. Die Pflege wird durch den Concierge entlastet und die Bewohnenden erhalten wichtige Unterstützung.